Beschreibung
Lemna minor, auch „Kleine Wasserlinse“ oder "Entengrütze / Entengrün"genannt, ist eine von insgesamt - je nach Literatur - 13 oder 15 Arten aus der Gattung der Wasserlinsen. Im Aquarium wie im Freiland wird sie von vielen als Plage angesehen, da sie schnell wächst und sich gut vermehrt - sie ist allerdings aufgrund ihrer Größe etwas leichter zu entfernen als die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza).
Die Kleine Wasserlinse besteht aus einem runden bis ovalen blattartigen Körper mit einer Größe von 3-5 mm, welcher mit Luftpolstern ausgestattet ist, dank derer die Wasserlinse an der Wasseroberfläche schwimmt. Von dort wächst eine Wurzel ca. 0,5-0,7 cm tief ins Wasser, mit der die Schwimmpflanze Nährstoffe aufnimmt. Die Kleine Wasserlinse blüht nur selten - ihre Blüten sind stark reduziert und bestehen bei männlichen Pflanzen nur aus einem Staubblatt, die weiblichen Blüten dagegen haben nur einen Stempel mit trichterförmiger Narbe.
Im Herbst speichert die Wasserlinse Stärke und sinkt dann zur Überwinterung auf den frostfreien Grund des Gewässers. Die Bezeichnung "Entengrütze" bzw. "Entengrün" erhielt sie, weil Enten und Gänse Wasserlinsen sehr gern fressen; sie sind sehr nahrhaft, stärke- und proteinreich. Daher wurde die Entengrütze häufig als Tierfutter verwendet, und sie wird ebenfalls als Wildgemüse für den Menschen empfohlen. Das Eiweiß ist in der Zusammensetzung mit dem der Sojabohne vergleichbar.
Lemna minor ist schon lange als Heilpflanze bekannt. Sie wird bei der Behandlung (durch Umschläge) von Entzündungen und Gicht verwendet.
Gesamthärte | bis ca. 25 |
Karbonathärte | bis ca. 25 |
pH-Wert | 3 - 10 (Optimum: 4 - 6) |
Temperatur | 6 - 33 °C |
für Low-Tech-Aquarien geeignet | ja |
Ansprüche | anspruchslos |
Aquarienbereich | schwimmend |
Schwierigkeit | sehr einfach |
Fortpflanzung | In Mitteleuropa bleibt die Kleine Wasserlinse meist steril, d.h. es findet keine geschlechtliche Fortpflanzung statt. |
Vegetative Vermehrung | Die Schwimmpflanze vermehrt sich meist rein vegetativ durch Sprossung. Die Tochtersprossen sinken im Winter ab, um am Gewässergrund zu überwintern. Im Aquarium vermehrt sich die Pflanze ganzjährig. |
Wachstum | sehr schnell |
Im Aquarium sind Wasserlinsen trotz ihrer guten Eigenschaften allgemein eher als Plagegeister angesehen, die man nur schwer loswird. Die Kleine Wasserlinse lässt sich etwas leichter entfernen als etwa die Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) - mit einem Kescher ist Lemna minor durch regelmäßiges konsequentes Abfischen relativ leicht im Zaum zu halten. Der Einsatz eines Skimmers wird ebenfalls gern empfohlen. Pflanzen fressende Fische wie zum Beispiel Fadenfische oder Goldfische fressen Wasserlinsen sehr gern, ebenso wie Schildkröten. Abgekescherte Lemna lässt sich überbrühen und dann als hochwertiges Garnelenfutter verwenden.
Wasserlinsen sind exzellente Nährstoffzehrer. In Aquarien mit einem sehr niedrigen Nitratgehalt verschwinden sie nach einiger Zeit von selbst, allerdings geht ein solcher Nährstoffmangel natürlich immer auch zu Lasten der anderen Pflanzen.
Systematik | |
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Familie | Aronstabgewächse (Araceae) |
Gattung | Lemna |
Art | Kleine Wasserlinse |
Wissenschaftlicher Name |
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Lemna minor |
Aussprache: Lémna mínor |
Herkunft |
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nahezu weltweit: Nordamerika, Europa, Afrika, Australien, Neuseeland |
Die Kleine Wasserlinse ist im Prinzip auf der ganzen Welt in Süßwassergewässern zu finden, besonders auffallend in stehenden Gewässern, sie kommt aber auch in Fließgewässern vor. Die Wasserhärte ist für Lemna minor unwichtig - nur Brackwasser bis Meerwasser mag sie gar nicht.
Zahlen, Daten, Fakten | |
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Wuchshöhe | 0,3 bis 5 mm |
CO2-Düngung notwendig? | nein |
Lichtbedarf | mittel bis hoch |
Autor(en)
Ricardo Castellanos