Gabelschwanz-Blauauge

Pseudomugil furcatus

Beschreibung

Pseudomugil furcatus zählt zu den „Schmetterlingen der Aquaristik“ und ist mit eines der ältesten Blauaugen, die im Handel erhältlich waren. Dieser Wirbelwind ist mit seinem flatterhaften Verhalten fürwahr ein Fidelio, der stets für Aufsehen und Abwechslung im Aquarium sorgt.

Der Zierfisch bildet gelbe Flossen aus, die an der Schwanzflosse schwarz gerändert sein können, die Rückenflosse ist bei männlichen Tieren verlängert, und die Männchen sind intensiver gefärbt. Die Geschlechter bei diesen Blauaugen können ab einem Alter von ca. 4-6 Monaten unterschieden werden. Pseudomugil furcatus weisen leuchtend blaue Augen auf, die ihnen ihren Namen verliehen.

Wasserwerte
Gesamthärte 2-10 dGH
Karbonathärte 2-4 °dKH
pH-Wert 6,5-7,2
Temperatur 23-27 °C
Unsere Tipps
für Anfänger geeignet ja
Aquariumgröße ab 80 cm, eher größer
Verhalten Quirliges Blauauge, das gut mit anderen ähnlichen Fischen vergesellschaftet werden kann
Schwierigkeit Haltung einfach
Schwierigkeit Zucht mittel
Futter
Allgemein Granulate, Lebend- und Frostfutter wie Daphnien, Mückenlarven
Nachwuchs Die Larven können anfangs mit Infusorien, Pantoffel- und Rädertierchen angefüttert und später auf Nauplien umgestellt werden.

Da sich dieses Blauauge carnivor ernährt, werden alle Arten an Frost- und Lebendfutter, auch großes, angenommen. Da jedoch auch zappelnde Garnelenbabies als Lebendfutter identifiziert werden, können diese unter Umständen den Speiseplan der Fische ergänzen.

Zahlen, Daten, Fakten
Größe 4,5-6cm
Alter 2-3 Jahre, Geschlechtsreife ab 4-6 Monaten
Aussehen/ Geschlechtsunterschiede Das Gabelschwanz-Blauauge wird ausgewachsen etwa 6 cm lang, wohingehend die Weibchen etwas kleiner bleiben.
Vergesellschaftung Quirlig, aber relativ friedlich
Haltungsempfehlung Gruppenhaltung von mind. 10 Tieren aufwärts

Mal oben und mal unten, mal vorne und mal hinten: Pseudomugil furcatus ist eigentlich überall und nirgendwo, denn er saust im Aquarium gerne mal ein paar Strecken ab, taucht zwischen Pflanzen ab, nur um direkt wieder an der Aquarienscheibe nach Futter zu betteln, wenn er seinen Pfleger sieht. Bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen sollte darauf geachtet werden, ihn nicht mit allzu ruhigen anderen Tieren zu „langweilen“, da die anderen möglicherweise zu sehr von ihm gestresst werden könnten.

Pseudomugil furcatus ist ein Wirbelwind im Aquarium, der gerne Strecken schwimmt. Da er dennoch recht friedlich ist, lässt er sich prima im Gesellschaftsaquarium mit anderen ähnlichen Fischen halten, wobei aber davon ausgegangen werden kann, dass er sich möglicherweise an sehr kleinen Jungtieren anderer Fische vergeht.

Von einer Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen ist eher abzuraten, Junggarnelen werden ziemlich sicher gefressen. Da er sich meist im oberen bis mittlerem Wasserbereich aufhält, sollte der Vergesellschaftung mit Zwergkrebsen nichts im Wege stehen.

Auch sollte man diesem Fisch ein eher größeres Aquarium ab 100 Litern zur Verfügung stellen, da er doch eine etwas größere „Auslauffläche“ benötigt. Auch kann er hier aktiv nach Lebendfutter jagen, welches man ihm durchaus zur Verfügung stellen sollte. An und für sich stellt er kaum besondere Ansprüche, jedoch regt ein dunkler Bodengrund dazu an, intensivere Farben zu zeigen, auch kommt ihm eine gut strukturierte Unterwasserlandschaft in Form von Stängelpflanzendschungel, Wurzeln und Steinen sehr entgegen.

Da er ursprünglich aus eher langsam fließenden Regenwaldgewässern stammt, reicht ein Lufthebefilter mit etwas Oberflächenbewegung völlig aus.

Da auch dieses Blauauge ein Haftlaicher ist, sollten ihm verschiedene Laichsubstrate in Form von Moosen im mittleren bis oberem Beckenbereich zur Verfügung gestellt werden.

Systematik
Familie Pseudomugilidae-Blauaugen
Gattung Pseudomugil
Trivialname Gabelschwanz-Blauauge, Popondetta Blauauge

Wissenschaftlicher Name
Pseudomugil furcatus NICHOLS, 1955

Herkunft (Wildform)
world_map_sulawesi
Papua-Neuguinea

Pseudomugil furcatus ist in eher langsam fließenden klaren Regenwaldbächen und Zuläufen heimisch. Die Habitate weisen ein geringes bis moderates Strömungsverhalten auf und eine verkrautete Unterwasservegetation.

Nachzucht / Vermehrung
Voraussetzung Ausreichend große Moosnester im mittleren bis oberen Beckenbereich, häufige Fütterung mit abwechslungsreichem Lebend- und Frostfutter, Ansäuern des Wassers nach Wasserwechseln, Aufzuchtschale oder Aquarium sollte gut eingefahren und über Mikrofauna verfügen und ebenfalls mit Huminstoffen angesäuert sein, um eine Laichverpilzung zu verhindern. Erlenzapfen und Weidenrinde haben sich hier bewährt.
Fortpflanzung Dauerlaicher, Eierleger
Dauer bis zum Schlupf ca. 21 Tage
Gelege-/Wurfgröße täglich 1-3 Eier pro Weibchen

Zur Zuchtvorbereitung sollten die Zuchttiere dreimal täglich mit großem Lebend- oder Frostfutter gefüttert werden. Die Männchen umwerben die angebeteten Weibchen mit imposantem Auf- und Abstellen der Flossen und verfolgen sie anschließend in eines der angebotenen Moosnester, in das das Weibchen ein einzelnes Ei ablegt, das mit Haftfäden am Moos klebt. Für gewöhnlich laichen die Ps. furcatus wie einige andere Fische auch, in den frühen Morgenstunden ab. Das Moosnest sollte entweder täglich auf Eier kontrolliert werden, die relativ groß und hart sind und mit bloßen Fingern entfernt werden können. Alternativ wird das Moosnest einmal wöchentlich ausgetauscht und in eine Aufzuchtschale oder Aufzuchtaquarium mit denselben Wasserparametern gegeben. Da der Ps. furcatus ein fleißiger, aber kein allzu gründlicher Laichräuber ist, überführe ich alle zwei bis drei Tage die Laichsubstrate und schlüpfe die Eier über einen Zeitraum von 14-21 Tagen separat aus.

Die Jungtiere wachsen extrem langsam heran und würden in dieser Größe noch von den Alttieren gefressen werden. Als Erstfutter haben sich Mikrowürmer und Infusorien besonders bewährt. Ab ca. zwei Wochen können sie an Nauplien gewöhnt werden. Mit ungefähr vier bis fünf Monaten sind sie geschlechtsreif, mit ca. 8-10 Wochen können sie zurück zu ihren Eltern gesetzt werden, ohne Gefahr zu laufen, dass ihnen nachgestellt wird. Da die Jungfische sehr winzig und somit auch sehr empfindlich sind, sollten sie nach Möglichkeit möglichst lange in der Aufzuchtschale verbleiben, in der wöchentliche Wasserwechsel mit Wasser aus dem Elternaquarium durchgeführt wird. Bei entsprechender Wasserpflege ist diese Aufzucht technikfrei problemlos über mehrere Monate hinweg möglich.

 

Autor(en)

Lou Herfurth

Fotos: Lou Herfurth

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