Unter dem Stichwort Eutrophierung versteht man den Prozess eines starken Nährstoffeintrags und einer Anreicherung von Nährstoffen in einem Gewässer. Meist eutrophieren sehr langsam fließende oder stehende Gewässer, in Flüssen und Bächen mit stärkerer Strömung ist das Phänomen durch den kontinuierlichen Wasseraustausch eher selten zu beobachten. Hauptsächlich handelt es sich bei den in hohen Mengen vorhandenen Nährstoffen um Nitrat und Phosphat.
1 Von Natur aus nährstoffreiche Gewässer
Bei von Natur aus eutrophen Gewässern kann der eutrophe Zustand über lange Zeit stabil sein, ohne dass das Gewässer "kippt", da die Biologie an die hohen Nährstoffmengen angepasst ist. Mit der Zeit verlanden allerdings eutrophe Gewässer tendenziell. Das geschieht aufgrund der vielen Biomasse, die anfällt, abstirbt und zu Boden sinkt, wo sie Humus bildet.
2 Eutrophierung von weniger nährstoffreichen Gewässern
Oft stammen die Nährstoffe jedoch aus der Landwirtschaft. Insbesondere Phosphat kommt oft durch Kunstdünger in den Wasserkreislauf. Dieser von außen - absichtlich oder unabsichtlich - herbeigeführte hohe Nährstoffeintrag kann in von Natur aus weniger nährstoffreichen Gewässern Probleme verursachen. Er führt zu einem starken Pflanzenwachstum, einzelne Nährstoffüberschüsse insbesondere auch zu massivem Algenwachstum.
3 Folgen einer starken Eutrophierung
In der Folge sterben die Pflanzen in den unteren, lichtarm gewordenen Bereichen des Gewässers ab. Bei diesem Vorgang fällt viel totes organisches Material an, welches dann durch Bakterien wieder abgebaut wird. Dieser Prozess zehrt massiv Sauerstoff, und es kommt zu Sauerstoffknappheit und anaeroben Fäulnisprozessen. Für die im betroffenen Gewässer lebenden Tierarten kann dies zu einem großen Problem werden - das Gewässer "kippt". Massenhaftes Sterben der Bewohner ist dann keine Seltenheit mehr.
Autor(en)
Ricardo Castellanos
Co-Autor(en)
Ulli Bauer