Durchlaufkühler fürs Aquarium

Die Sommerhitze macht eine Aquarienkühlung gerade bei empfindlicheren Garnelen wie Bienengarnelen oder Taiwangarnelen und ihren Hybriden notwendig. Bastler können sich an dieser Stelle sehr gut selber helfen. Neben der bewährten Lösung mit einem Lüfter ist auch eine Durchlaufkühlung durchaus effektiv.

1 Was man braucht:

  • ein Aquarium (hahaha)
  • einen Filter mit Düsenrohr, hier von Dennerle
  • Aquarienschlauch 6mm
  • 5l Bierfasskühlung, hier von CLAtronic
  • evtl. PUK-Säge / Messer
  • evtl. Schaumstoffblöcke


2 Bau eines Durchlaufkühlers fürs Aquarium

Als uns neulich der Sommer überraschte, stellte sich mir das Problem, dass meine Aquarien zu warm wurden. Für das große Becken mit 60 Litern hatte ich einen Kühler, allerdings nur für dieses. Die Frage blieb, wie ich das 20 Liter fassende Nano kühlen sollte. Dann fiel mein Blick auf die Bierfasskühlung, die ich noch im Keller hatte. Ein Probelauf zeigte, dass bei diesem Modell die Lüftungsschlitze für den Zweck der Kühlung nicht wirklich optimal liegen: Es konnte sich keine Zirkulation bilden, die heiße Luft staute sich, weil sie nicht richtig entweichen konnte. So wurde sie wieder angesaugt.

2.1 Vorbereitungen - zusätzliche Lüftungsschlitze

Daher schnitt ich an jeder Seite des Kühlers noch eine zusätzliche Lüftungsöffnung ins Gehäuse. Dazu schraubte ich den Gehäusedeckel ab und sägte auf Höhe der Kühlrippen mit der Säge eine zusätzliche Öffnung. Dies hängt sicherlich sehr stark vom verwendeten Modell des Kühlers ab und ist nicht routinemäßig zu machen, sondern wirklich nur bei Bedarf.

2.2 Auslass abdichten

Die Auslassöffnung für den Bierzapfhahn braucht man ebenfalls nicht, wenn man ein Aquarium kühlen will, deshalb verschloss ich diese mit zurechtgeschnittenen Schaumstoffblöcken. Bei 30 °C Raumtemperatur würde sich das Kühlwasser im Kühlbehälter ansonsten zu sehr erwärmen. Die Temperatur des Wassers im Kühler lag somit bei maximal 22°. 

2.3 Wasserdichtigkeit

Der Kühlbehälter des von mir verwendeten Bierkühlers darf nach den Angaben auf dem Hinweisschild eigentlich nicht mit Flüssigkeiten befüllt werden - vermutlich liegt das an den Befestigungsschrauben, die offensichtlich nicht abgedichtet sind. Ich füllte das Kühlwasser aus diesem Grund nur bis ca. 2 cm unterhalb der besagten Schrauben ein. Unterhalb dieser Schrauben ist der Kühlbehälter ungeteilt und somit dicht. Bitte genau hinschauen - verwendet im Zweifel ein Gefäß für das Kühlwasser, das ihr in den Kühler hineinstellt und das dicht ist.

2.4 Die eigentliche Kühlvorrichtung

In dieses Wasser wird nun der locker aufgerollte 6 mm starke Aquarienschlauch gelegt. 

Das eine Ende des Schlauches steckte ich auf eine der Düsen am Düsenrohr des Dennerle-Eckfilters, das andere Ende des Schlauches ragt wieder ins Becken. Das freie Ende sollte noch z.B. mit einer Feinstrumpfhose oder einem Stück groben Filterschwammes gesichert werden, damit hier keine Aquarienbewohner eindringen können. Dieses Ende des Schlauches muss außerdem unbedingt am Glas befestigt werden - eine Wäscheklammer oder ein Saugnapf tun hier gute Dienste. Fällt das Schlauchende aus welchem Grund auch immer aus dem Aquarium, wird das Becken bis zur Höhe des Filters leer gepumpt. 

3 Ergebnisse

Diese Art der Durchlauf-Kühlung funktioniert für mein Nanoaquarium gut. Im Schnitt lag die Temperatur im Becken um 5 °C unter der Raumtemperatur, sogar bei 30 °C Lufttemperatur im Zimmer, wie man in der unten stehenden Tabelle gut sehen kann. Um 10 Uhr gab ich eine kleine Handvoll Eiswürfel in den Kühlbehälter des Durchlaufkühlers. Nach 2 Stunden war das Aquarium um 1 °C heruntergekühlt. Der zusätzliche Kühleffekt hielt ca. 3 Stunden lang an. Ein Durchlaufkühler ist damit eine zusätzliche effektive Option, um das Wasser im Aquarium während der heißesten Stunden noch etwas weiter zu kühlen.

 

Autor(en)

Alexander Früh

Fotos: und Grafik: Alexander Früh